Gelungene Jubiläumsfeier 50 Jahre Schule und Verein Breckenheim

Gelungene Jubiläumsfeier 50 Jahre Schule und Verein Breckenheim

„Breckenheimer Modell“ erhält große Würdigungen und höchste Wertschätzung

Bei der Jubiläumsfeier von Grundschule und Turnverein Breckenheim in der Hans-Jürgen-Portmann Halle ließ es sich die hochrangige Prominenz, die vom hessischen Kultusminister Professor Dr. Alexander Lorz angeführt wurde, nicht nehmen, die seit 50 Jahren bestehende  außergewöhnliche Breckenheimer Kooperation zu würdigen und eindringlich zur Nachahmung zu empfehlen.

So gab denn auch der 1. Vorsitzende und immer noch als Sportlehrer in Schule und Verein tätige Helmut Koch zu Beginn einen unterhaltsamen Rückblick auf 50 Jahre Patenschaft. Vom Beginn der beitragsfreien Mitgliedschaft 1973 für alle Breckenheimer Grundschüler über den ständigen Ausbau bis zum Erreichen des Höhepunktes durch die Einstellung eines gemeinsamen Sportlehrers für Schule und Verein im Jahr 1988 spannte er den Bogen einer einzigartigen Zusammenarbeit. 

Interessant hierbei, dass die Schwimmbadfahrt, 1973 der Auslöser der beitragsfreien Patenschaft, ebenfalls 50 jähriges Jubiläum feiert, mittlerweile aber durch einen kostenlosen Schwimmkurs für alle Breckenheimer Nichtschwimmer im 1. Schuljahr, ein wesentlicher Eckpfeiler des „Breckenheimer Modells“ geworden ist. 

Abschließend umriss Helmut Koch die, neben der Schwimmbadfahrt, wichtigsten vielfältigen Leistungen des Breckenheimer Kooperationsmodells nochmals kurz:

• Angleichung der Sportkonzepte
• Tägliche Vereinssportangebote für Grundschulkinder 
• Ausrichtung von 3 Grundschulwettbewerben für das staatliche Schulamt
• Jährliche Ferienspiele als Vereinsangebot
• Erweiterung des Kooperationsmodells auf die Kita ab 1998 - Beginn des „sozialen Dreiecks“
• Einsatz von zwei FSJ-Stellen in Schule, Verein und Kita ab 2001
• Errichtung einer Kinderbibliothek (KiBiZ) mit 1850 Kinderbüchern durch den TVB 2006

Gerade die Bedeutung der Erlangung von Schwimmfähigkeit wurde auch von Kultusminister Alexander Lorz in seiner Rede einleitend besonders betont. Leider ist diese Fähigkeit bundesweit gerade bedenklich rückläufig, wodurch das Breckenheimer Beispiel aus Sicht des Kultusministers noch größere Bedeutung erhält und hoffentlich Nachahmer finden kann. 

Die von Helmut Koch genannten umfangreichen Leistungen bezeichnete Lorz als absolutes Alleinstellungsmerkmal des „Breckenheimer Modells“, welches im Kultusministerium daher auch große Anerkennung und Hochachtung erfährt. Besonders beeindruckt hat den Kultusminister eine Statistik des Wiesbadener Gesundheitsamtes, die den Breckenheimer Grundschülern eine überdurchschnittlich geringe Anzahl an übergewichtigen Kindern bescheinigt. Für ihn ist dies auch ein Ergebnis der vielfältigen sportlichen Aktivitäten mit denen die Breckenheimer Kinder wie selbstverständlich aufwachsen. Später griff auch Klaus Paul diese Statistik nochmals auf und erweiterte sie aufgrund der überragenden sportlichen Erfolge der Grundschule auch auf eine bessere sportliche Leistungsfähigkeit gegenüber anderen Schulen.

Die Wiesbadener Bürgermeisterin Christiane Hinninger lobte die einzigartige Breckenheimer Kooperation ebenfalls. Sie betonte aber auch, wie wichtig es auch war, dass sich die Vertreter von Turnverein und Schule beharrlich, trotz erheblicher Widerstände im Ort, erfolgreich für den neuen Schulstandort auf dem alten Sportplatz eingesetzt haben. Erst damit konnte das Gesamtkonzept eines zukunftsweisenden Schulsportcampus entstehen.

Dies griff auch Ortsvorsteher Manuel Köhler auf. Für ihn wird der neue Schulsportcampus das „Breckenheimer Modell“ nochmals erheblich aufwerten. Als Familienvater schätzt er diesen Zugewinn besonders hoch ein.

Im Pragrammablauf eigentlich nicht geplant, erfolgten dann zwei besondere Ehrungen durch den Vizepräsidenten der Deutschen Olympischen Gesellschaft Norbert Lamp. Er überreichte dem Turnverein die Goldene „40“ für die vierzigjährige Mitgliedschaft und Helmut Koch die Leistungsplakette der DOG für besondere Leistungen im Sport.

Als letzter Redner berichtete Ministerialrat a. D. Klaus Paul als ehemaliger Schulsportreferent im hessischen Kultusministerium von der bürokratisch nicht einfachen Installierung eines gemeinsamen Sportlehrers in Schule und Verein 1988. Er betonte, dass es für eine solche Maßnahme auch immer Personen braucht, die eine derartige Idee mit Herzblut weiterverfolgen und das es in Breckenheim diese glücklicherweise mit Hans-Jürgen Portmann und Helmut Koch gab.