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Bildungsakademie erhält Förderung des Landes Hessen für Weiterbildungsprojekt
Die Bildungsakademie des Landessportbundes Hessen hat ein neues Projekt gestartet, mit dem Diskriminierungen von Personen im Sport aufgrund ihrer Geschlechtsidentität oder sexuellen Orientierung entgegengetreten werden soll. Das Projekt wurde im Rahmen des Weiterbildungspaktes für die Jahre 2021 bis 2025 des Hessischen Kultusministeriums bewilligt und hat eine Laufzeit von zwei Jahren. Die Projektleitung übernimmt die Bildungsakademie. Das Projekt-Teambesteht aus Vertreter/innen der Sportjugend Hessen e.V., dem Sportkreis Frankfurt e.V. sowie der AG Queere Vielfalt der GEW in Hessen.
Sport fordert nicht nur körperlichen Einsatz, er vermittelt darüber hinaus Werte und Ideale im Umgang miteinander. Fairplay, Toleranz, Teamgeist sind wesentliche Voraussetzungen für eine Sportkultur, die soziale und integrative Kraft entfaltet. Die Orientierung an Werten ist außerdem eine wesentliche Voraussetzung für die Autonomie des Sports und dessen positive Reputation. Dagegen haben Doping, sexualisierte und andere Formen der Gewalt, Spiel- und Wettmanipulationen sowie jede Form der Diskriminierung im Sport keinen Platz.
Binäres Selbstverständnis hinterfragen
Seit 2019 gibt es neben der Möglichkeit "männlich", "weiblich" sowie dem Offenlassen des Geschlechtseintrages im deutschen Personenstandsregister, die vom Bundesverfassungsgericht (BVerfG) geforderte weitere Bezeichnung zu wählen; diese lautet "divers". Deutschland gehört damit zu den wenigen Staaten weltweit, die die Existenz von mehr als zwei Geschlechtern rechtlich anerkennen. Der Sport ist bis heute ein gesellschaftlicher Bereich, in dem diese Möglichkeit nicht existiert. In seiner Vorbildfunktion für das gesamtgesellschaftliche Zusammenleben muss auch das herkömmliche, strikt binäre Geschlechterverständnis im Sport, das sich primär in einer nach Männern/Jungen und Frauen/Mädchen segregierten Wettkampfstruktur zeigt, kritisch hinterfragt werden.
Und genau hier setzt das Projekt an; Es soll gezielt Diskriminierungen von Personen im Sport aufgrund ihrer Geschlechtsidentität oder sexuellen Orientierung entgegentreten und damit Teilhabe und Chancengerechtigkeit ermöglichen. Zentrales Anliegen des Projektes ist es alle Aktiven im Sport zur Mitgestaltung eines offenen und demokratischen Gemeinwesens und der Förderung des Ehrenamtes im Sport zu befähigen.
Zunächst werden dafür niedrigschwellige Online-Seminare angeboten, zur Aufklärung und Sensibilisierung. Im zweiten Schritt geht es um die Vernetzung und die gemeinsame Entwicklung von Leitbildern für die eigene Vereinsarbeit.
Lernmodul erarbeiten
Abschließend soll ein Lernmodul erarbeitet werden, das in das Curriculum von Lizenz-Rahmenausbildungen für Übungsleiter/innen aufgenommen werden kann. Als übergeordnete Ziele sollen Diskriminierung, anti-demokratische Einstellungen sowie gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit innerhalb der gesellschaftlichen Großgruppe des Sports Einhalt geboten und dazu beigetragen werden, den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken.
Zielgruppe sind alle Vertreter/innen im Sport in Hessen, die sich mit homosexuellen- und transfeindlichen sowie sexistischen Tendenzen (zusammenfassend als Queerfeindlichkeit bezeichnet) in der Erwachsenenbildung auseinandersetzen möchten, ihre Angebote überprüfen wollen und Anregungen suchen, wie sie interessierte Teilnehmende, die sich nicht in dem binären Geschlechterverständnis zuordnen wollen/können, integrieren und entsprechende Angebote unterbreiten können.
Artikel von Claire Bargel in Sport in Hessen, Ausgabe 02, vom 28.01.2023
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