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Erneut große Nachfrage nach Fortbildungen zu Themen rund um Geschlecht und Sport
Was bedeutet nochmal LGBTIQ? Welche Angebote machen queere Sportvereine? Was ist Heterosexismus und welche Bedarfe haben queere Geflüchtete? Viele Fragen wurden im Rahmen der Fortbildungsreihe beantwortet und neue gestellt. Insgesamt 77 Personen aus verschiedenen Bereichen des Sports nahmen an den Veranstaltungen der Fortbildungsreihe „Geschlecht und Gleichberechtigung im Sport“ teil, tauschten sich zu Handlungsoptionen aus und erarbeiteten Ideen, wie Vereine und Verbände sich noch besser aufstellen können, um allen Menschen die Teilhabe im Sport zu ermöglichen.
Bereits zum zweiten Mal nach 2022 führten die Bildungsakademie Hessen und die Sportjugend Hessen die Fortbildungsreihe in Kooperation durch. Alle vier Veranstaltungen waren vorab ausgebucht. Zwischen März und Juni fanden die digitalen Abendveranstaltungen mit den Schwerpunkten „Sexuelle Vielfalt im Sport“, „Geschlechtliche Identität im Sport“, „Sexismus im Sport“ und „Queerness im Kontext von Flucht und Migration“ statt. Externe Referent*innen aus verschiedenen Bildungskontexten brachten ihre Expertise zu den Themen ein. Trainer*innen, Übungsleiter*innen, Vereinsvorstände, Bildungs- und Gleichstellungsbeauftragte aus Verbänden und Sportkreisen – die Runde der Teilnehmenden war bunt gemischt und ermöglichte einen vielfältige Perspektivwechsel zu den Themen.
Neben Begrifflichkeiten, Definitionen und Wissensvermittlung stand der Austausch über die praktische Umsetzung in den Vereinen vor Ort im Fokus. Das Feedback der Teilnehmenden zeigt, dass sich dieser Austausch gelohnt hat. „Ich finde es gut, dass wir nicht über das ‚ob‘, sondern das ‚wie‘ diskutieren. Wie können wir Räume so gestalten, dass wir alle zusammen gut Sport machen können?“, fragte eine Teilnehmerin der Fortbildung „Geschlechtliche Vielfalt im Sport“.
Best Practice in Vereinen und Verbänden
Was gibt es schon? Was braucht es noch? In allen Veranstaltungen der Fortbildungsreihe stand der Austausch zwischen den Multiplikator*innen aus Vereinen, Sportkreisen und Fachverbänden im Fokus. Vor Ort passiert bereits eine Menge, um allen Menschen im Sport die Teilhabe zu erleichtern und Hürden abzubauen. So haben sich beispielsweise einzelne Sportverbände auf den Weg gemacht, ihre Spielordnungen so anzupassen, dass trans- und intergeschlechtliche Personen teilnehmen können. Zahlreiche Vereine und Verbände zeigen Haltung gegen Homo- und Transfeindlichkeit, indem sie die Sichtbarkeit von Vielfalt erhöhen, auf diskriminierungssensible Sprache achten oder Qualifizierungen für Mitarbeitende und Trainer*innen anbieten.
Sport als wichtiger Multiplikator
Die Menschen im Sport in Hessen zeigen auf vielfältige Weise, dass sie für die Gleichberechtigung der Geschlechter und die Teilhabe aller Menschen im Sport einstehen – beispielsweise, indem sie Sexismus bekämpfen und ihre Türen für geflüchtete Menschen öffnen. Eine intersektionale Perspektive ermöglicht die Vielfalt der eigenen Vereinsmitglieder im Blick zu behalten. Ob queere Menschen, geflüchtete Menschen, benachteiligte Menschen oder solche, mit Behinderung – alle Menschen haben viele Merkmale und vielfältige Bedürfnisse – daher lohnt ein ganzheitlicher Blick immer.
Das große Interesse an der Fortbildungsreihe, die Buchungslage und die positiven Rückmeldungen lassen auch im zweiten Jahr keinen Zweifel daran aufkommen, dass Funktionsträger*innen im Sport das Wissen über Geschlechterfragen gut in ihren Vereinen und Verbänden nutzen können.
Artikel von Alexandra Faulhaber in Sport in Hessen, Ausgabe 16, vom 12.08.2023
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